Donnerstag, 17. Dezember 2015

Der neue Russe im Hollywood-Film

Screenshot aus "The Equalizer"
Der Russe an sich ist ein beliebtes Feindbild, wie wir alle wissen. Er ist grob, flucht viel, säuft, baut unnötige Unfälle, kümmert sich nicht um seine eigene Sicherheit und noch weniger um die Sicherheit Dritter. Er ist quasi gemeingefährlich und das oft genug vorsätzlich. Der Russe an sich ist also böse. Zumindest vermitteln uns das die Americana-Medien. Denn sie liefern das Bild vom Russen "an sich", also ein Klischee.

Screenshot aus "Tokarev"
Hollywood greift dieses Klischee vom gemeingefährlichen Moskal geschickt auf, wenn es den russischen Ganoven darstellt. Während vor einigen Jahrzehnten für die amerikanische Filmschmiede noch der Sowjetrusse das Feindbild par excellence war, hält heutzutage der "neue Russe" dafür her (obwohl natürlich viel mehr der Moslem und immer mehr der Chinese diese Rolle eingenommen haben). Der neue Russe ist der Nachfolger des Sowjetrussen, sowohl in der russischen Gesellschaft als auch im Hollywood-Film mit russischen Bösewichten. Und nicht zuletzt ergänzt er das neoliberale Menschen- und Weltbild in den Köpfen der Menschen. Der neue Russe ist zugleich reich, dekadent, verwahrlost, abstoßend und abgrundtief böse. Das liegt in seinem Nationalcharakter begründet. Hollywood hat das längst in etlichen Streifen bewiesen, was hier besprochen wird.

Der amerikanische Held


Held in "Taken 3"
Natürlich beginnt jeder Kampf gegen den russischen Bösewicht mit der Einführung des amerikanischen Helden. Der amerikanische Held ist üblicherweise ein durchaus gefährlicher, kampferprobter und keineswegs zu unterschätzender Elitesoldat, der aber aufgrund seiner überlegenen Moral, seiner Disziplin und Gelassenheit unterschätzt wird.

Held in "The Equalizer"
Denn anders als der Russe an sich will der Amerikaner-Held bloß ein gewöhnliches Leben in Ruhe und Frieden führen, im Grunde einfach nur die abgespeckte Version des American Dream ausleben, das Leben-und-Leben-Lassen des unorganisierten John Doe. Nachdem er in seinem früheren Leben professionell getötet hatte, will er der Hölle des Krieges entgehen und nur noch sein kleines Reich, sein eigenes Paradies aufbauen. Dazu benötigt er ein oder mehrere befriedende Besitztümer, die ihm ein bescheidenes, kleinbürgerliches Dasein ermöglichen.

Helden in "John Wick"
In "The Equalizer" arbeitet unser Held in einem Baumarkt und liest in einem Café "Moby Dick", manchmal motiviert er auch angehende Wächter oder Polizisten, da er nicht mit Erfahrung geizen muss. In "John Wick" hat unser Held seine Frau verloren und das einzige, was ihn noch am Leben hält, ist ein Welpe, den er von seiner Frau geschenkt bekommen hat, und vielleicht das lebensmüde Rasen mit seinem Schlitten. In "Taken 3" will unser Held ein guter Vater für seine Tochter sein und weint seiner Frau hinterher, die ihn für einen reichen Schnösel verlassen hat. In "Tokarev" will unser Held einfach nur ein ruhiges Familienleben mit Tochter und Freundin führen.

Held in "Tokarev"
Unsere zur Ruhe gekommenen Krieger werden jedoch aus ihrem kleinbürgerlichen Paradies gewaltsam herausgerissen. Der Russe ist immer Schuld. Der "Equalizer" kann nicht mit ansehen, wie eine wehrlose Prostituierte brutal zusammengeschlagen wird. John Wick dagegen wird der Schlitten gestohlen und noch dazu wird der Welpe vor seinen Augen gelyncht. Der Vater von "Taken 3" findet seine Ex-Frau ermordet auf und will seine Tochter vor weiterer Gefahr bewahren. Der Familienvater in "Tokarev" verliert hingegen seine Tochter durch einen Schuss aus einer Tokarev, einer russischen Pistole, und will nur noch Rache. In jedem Fall wird der an sich friedliche und tugendhafte Held zur Americanaction gezwungen. Jeder, der unserem Rächer nun im Wege steht, wird vernichtet, um den Oberbösewicht seiner gerechten Strafe auszusetzen, was bei Hollywood meist der Totschlag ist, der als verlängerte Abwehrhandlung interpretiert wird. Der Held muss daher selbst (wieder) zur Killermaschine werden, um die russischen Killer auszuschalten.


Der (russische) Bösewicht


Der böse Russe in "Tokarev"
Der Oberbösewicht ist nicht notwendigerweise ein Russe, aber meistens doch. Der russische Bösewicht repräsentiert geradezu das Gegenteil des Helden. Immer gehört er der russischen Mafia an. Immer ist er abgrundtief böse. Fast immer trägt er einen Anzug. Er hat Stil. Er hat Macht. Er hat viele loyale Anhänger. Viele Frauen hat er. Seine Opfer sind noch viel zahlreicher. Und er hat einige Konkurrenten und Feinde, die aber nicht lange leben. Es sei denn, sie sind unser amerikanischer Rächer.

böse Russen in "John Wick"
Was der neue Russe nicht hat, das ist Tugend, Skrupel, echte Loyalität. Für seine Interessen verrät er jegliche Anhänger und opfert zur Not auch die eigene Sippschaft. Sofern nötig, findet er in der Verletzung seiner Sippe einen grandiosen Rechtfertigungsgrund, um Anderen großes Leid anzutun. Und üblicherweise trifft es nicht Schuldige, sondern Unschuldige.

Der böse Russe in "Taken 3"
So werden in den entsprechenden Drehbüchern eine Prostituierte, ein Welpe, eine Ex-Frau und eine Tochter ermordet, obwohl diese Figuren völlig unschuldig waren. Solch eine Bluttat muss natürlich gesühnt werden. Daher schaltet sie im Kopf des Helden einen Hebel um, der ihn wieder in einen blutrünstigen Killer verwandelt. Denn wenn der Moskal* keine Gnade kennt, dann darf auch der Action Hero keine Milde walten lassen. Denn der Russe an sich ist KEINER, der Birken liebt, sondern ein blutrünstiges Untier aus den Tiefen der sibirischen Steppe. Da er selbst kein Pardon kennt, sondern nur die Sprache der Gewalt, muss er entsprechend gestoppt werden.


Die Funktion des feindlichen Russen ist daher die Auslösung eines gerechten Vergeltungsschlages, der die ursprüngliche Balance von Gut und Böse oder den idyllischen Urzustand am Anfang der Handlung in gewisser Weise wiederherstellt. Im Grunde wird im amerikanischen Rachefilm die bestehende Ordnung mit viel Selbstjustiz auf eine neue Ebene gehoben, die von den korruptesten Elementen bereinigt ist. Das System selbst wird nicht angetastet. So radikal ist Hollywood nur in Ausnahmefällen. Meist reicht den Filmemachern der individualistische Rachefeldzug im höheren Auftrag.

Der dekadente Russe


böse Russen in "Tokarev" zerschießen eine Bude

Der Russe an sich ist natürlich nicht nur böse, sondern auch moralisch verwahrlost - ganz im Gegensatz zum bescheidenen US-Heroen. Diese Verwahrlosung oder Dekadenz lässt sich als elitäres Selbstverständnis und Gehabe des Russen an sich begreifen, der seine Macht nur für niedere Zwecke missbraucht. Natürlich läuft er im Anzug herum, trägt Goldketten, fährt teure Schlitten, bewohnt Luxusvillen und hat etliche willige Frauen um sich herum. Er lebt wie ein beliebter König, ungeachtet dessen, dass er vor allem ein Tyrann ist. Sein loyales Gefolge und seine Groupies behandelt er nicht gerade zimperlich. Sie sind ihm bloß Mittel, nicht aber Zweck. Kant würde da kategorisch den moralischen Zeigefinger erheben. Aber das kümmert den neureichen Russen eher wenig.

böser Russe in "John Wick" chillt im Pool

Hier treffen gottgefällige Tugend des christlichen Amerikaners und die gottlose Dekadenz des heidnischen Russen aufeinander. Das macht den Koflikt selbstverständlich episch. Denn es kämpfen nicht nur ein isolierter Held und viele Wichte gegeneinander, sondern höhere Werte und Prinzipien ganzer Nationen, die sich absolut ausschließen. Das Reich des Guten kämpft gegen das Reich des Bösen. Die Bilder der Dekadenz fehlen in keinem der entsprechenden Filme.

böser Russe in "Taken 3" chillt im Pool

Der verwahrloste Russe


verwahrloster Russe in "John Wick"
Der dekadente Russe ist nicht bloß böse und gottlos, sondern auch physisch verwahrlost. Wenn er nicht im Anzug protzt, prollt er im Jogginganzug, mit Tank-Top oder mit Tattoos herum. Dabei sieht er schmutzig und schmierig aus. Das stört ihn nicht, denn er kümmert sich weder um das Urteil Gottes noch um das Urteil Dritter. Sein edles Outfit im Anzug mit viel Schmuck etc. ist daher bloße Maskerade, um völlige Verwahrlosung von innen und von außen zu verdecken, sofern es nützlich erscheint. Anders als beim US-Heroen, der wirklich authentisch bescheiden ist, ist der ärmliche Aufzug des neuen Russen ein Ausdruck seiner moralischen Armut. Die Bilder sind eindeutig.

Der trunkene Russe


Russen und Alkohol in "Taken 3"
Selbstverständlich ist der verwahrloste Russe oft trunken. Nie fehlen die Bilder des Russen an sich mit seinem Alkohol. Das Klischee des russki Besoffski muss bedient werden. Zwar saufen Amis statistisch gesehen kaum weniger als Russen, aber man assoziiert den amerikanischen Bösewicht weniger mit Trunkenheit. Der nicht-saufende Russki dagegen ist ein Oxymoron. Der Russe ist einer, der Wodka liebt.


                                        

Oder?

*Moskal ist ein unter westlich orientierten Ukrainern beliebtes Schimpfwort für Russen. Es hat eine rassistische und orientalistische Färbung.

Gedanken zum neokonservativen "Gesetz der Rache"

Der Film "Gesetz der Rache" (Law abiding citizen) war einer dieser coolen Rachefilme aus Hollywood. Vordergründig geht es um die Rache eines Familienvaters an den Mörder seiner Frau und Tochter und an den korrupten und selbstherrlichen Rechtsverdrehern, die den Mördern die gerechte Strafe nicht zuteil ließen.

Der historische Kontext


Tatsächlich geht es in dem Film um weit mehr. Der Film ist von 2009. Nach 9/11 hat der US-amerikanische Staat Recht und Gesetz verbogen, um seine Interessen durchzusetzen. Nach außen wurden UN-Sicherheitsrat und Proteste aus anderen Staaten ignoriert, als die US-Regierung Kriege mit der Bevölkerung in Afghanistan und Irak begonnen hat. Nach innen wurden - seit mit dem U.S.A. P.A.T.R.I.O.T. Act ("Uniting and Strengthening America by Providing Appropriate Tools Required to Intercept and Obstruct Terrorism Act of 2001") - immer wieder Bürgerrechte und allgemein die Menschenrechte in den USA ausgehebelt. Guantanamo wurde nicht geschlossen und es wurden unter Mithilfe der US-Regierung weiterhin Länder mit Krieg und Bürgerkrieg überzogen. Mittlerweile ist die Polizei zum Aufstandsbekämpfungsmittel gegen Occupy-Protestierende und Schwarze in den Vereinigten Staaten mutiert.

Dieser geopolitische und innenpolitische Hintergrund ermöglicht es erst, den sozialen Gehalt und die ideologische Wirkung des Rachestreifens mit Gerard Butler und Jamie Foxx zu deuten. Es geht nicht bloß um Rache. 

Die Handlung folgt der Gerechtigkeit


Der gesetzestreue Clyde Shelton (G. Butler), der die gerechte Strafe für seine Widersacher ersehnt, spricht das sogar aus. Es geht ihm demnach nicht um Rache, sondern um Strafe oder Gerechtigkeit. Da sein Anwalt Nick Rice (J. Foxx) und die anderen Gesetzesvertreter die Mörder von Sheltons Familie nicht angemessen bestrafen, sondern einen "Deal" aushandeln, wobei nur der eine Täter eine Todesstrafe erhält, während der eigentliche Mörder nur eine Haftstrafe erleiden muss, sieht sich sich der Super-Ingenieur dazu gezwungen, zu Selbstjustiz zu greifen. Soweit ist der Film als schlichter Rachefilm deutbar.

Allerdings machen die Dialoge und die Handlung eine weitere Auslegung denkbar. Shelton betont, dass es ihm nicht bloß um Rache geht. Er will vor allem Gerechtigkeit und Strafe. Und Genugtuung. Dafür tötet und foltert er seine Feinde körperlich und seelisch. Einen der Mörder seziert er bei lebendigem Leibe. Der Sadismus, den er dabei entwickelt, ist wohl unübertroffen im amerikanischen Film (über die Japaner wollen wir hier nicht reden). Den anderen Täter lässt er sehr schmerzlich sterben. Andere explodieren oder sterben auf die eine oder andere kreative Art und Weise. Da der geniale Ingenieur seinen Gegnern immer weit voraus ist, kann er sogar nach seiner Inhaftierung weiter töten und das verfaulte Justizsystem der USA bloßstellen. Dieses dreht sich um "Deals", die von Anwälten und Anklägern ausgehandelt werden, um für alle das Beste rauszuschlagen. Gerechtigkeit kommt nur als Phrase vor. Aber wenn die Strafe zu gering ausfällt, dann kommen eben Ingenierue der Gerechtigkeit dazu, das Strafmaß eigenmächtig zu revidieren. Shelton kontrolliert voll und ganz die Handlung bis zum Finale, da er seinen Kontrahenten intellekuell, moralisch und technisch haushoch überlegen ist. 

Im Verlauf der Handlung zeigt sich, dass auch Shelton nicht die Gerechtigkeit verkörpert. Er ist anderen Figuren im Film gegenüber ungerecht. Seine Strafe übersteigt das Strafmaß, das gerecht wäre, da er auch weitgehend Unschuldige tötet oder bestraft. Die Tochter seines Anwalts muss die oben beschriebene Folterung mit ansehen. Dessen Mitarbeiterin explodiert sogar. Dabei haben beide nichts mit dem Mord und der Untat des Advokaten zu tun. Eine Richterin wird ganz "kopflos", weil sie offenbar so irregeleitet ist, dass sie Shelton nicht wegen Mordes verurteilen will, nur weil ein Geständnis fehlt. Ihr Kopf platzt daher dank einer Sprengfalle. 

Die Vertreter des Gesetzes und ihre Angehörigen werden wie die eigentlichen Mörder bestraft. Die Strafe gilt also im Grunde nicht bloß den offensichtlichen Tätern, sondern auch den Anstiftern, den Profiteuren und heimlichen Mittätern im Rechtssystem. Immer mehr zeigt sich, dass Shelton selbst unter seinem Tun leidet und Gewissensbisse hat. Er weiß, dass er im Grunde Unschuldige bestraft. Aber er muss den Bogen überspannen, um das verbogene Recht wieder "zu Recht" zu biegen. Dafür nimmt er die Bürde auf sich, Unrecht an Anderen auszuüben. Die Erinnerung an die verlorenen Angehörigen hindert ihn nicht an seinen eigenen Untaten, aber sie lässt ihn leiden. Die christliche Nächstenliebe wird von der alttestamentarischen Idee der Vergeltung überdeckt, aber nicht völlig ersetzt. Shelton handelt letztlich aus Nächstenliebe, selbst wenn er sich schuldig macht und aus Hass tötet.

Sein Widersacher, Nick Rice, hat zwar selbst Unrecht begangen als er seinen "Deal" abschloss. Aber er musste so handeln, weil das System so funktioniert - und er an das System glaubt. Gleichzeitig wäre es Rice lieber gewesen, die Mörder der Sheltons gerecht zu strafen. Seine persönliche Einstellung widerspricht seiner professionellen. Er äußert das mehrfach. Aber da er ein Vertreter des Rechtssystems ist, muss er Shelton aller Sympathien zum Trotz wie jeden anderen Verbrecher strafrechtlich verfolgen. Das bindet ihm die Hände, sein Glaube an das System bindet ihm die Hände - zunächst. Er kann Shelton nichts nachweisen, sodass dieser seine Opfer immer weiter abstrafen kann. Glaube ist ohnehin ein wichtiges Thema im Film. Man achte auf die Aussagen des Mörders, auf die Worte von Rice und Anderen in Bezug auf den Glauben und auf christliche Symbolik. 

Erst als sich der Advokat dazu entschließt, Shelton zu töten, wendet sich das Blatt. Er selbst bricht mit dem System, von dem er so profitiert, und wendet sich dem Gesetz der Rache zu. Die Tötung Sheltons durch Rice symbolisiert daher nicht den Sieg des korrupten Rechtssystems über die Selbstjustiz. Der ganze Film zielt auf die Auflösung des Konflikts zwischen beiden Formen der Gerechtigkeit. Die Zuspitzung des Konflikts, verkörpert durch die beiden Kontrahenten, symbolisiert die schwierige Weiterentwicklung und Leid schaffende Umsetzung der Gerechtigkeit. Im Finale treffen sich Legislative und Exekutive in der Bluttat des Gesetzesvertreters wieder. Die Gerechtigkeit setzt sich durch, aber nicht, ohne das Gesetz zu beugen. 

Die Legitimierung des Neokonservatismus


Mit diesem Film wird zwar nicht direkt die Selbstjustiz wild gewordener Polizisten in den USA gegen Opfer staatlicher Gewalt gerechtfertigt, aber er legitimiert die ausufernden Befugnisse des amerikanischen Polizeistaates seit 9/11. Und er legitimiert die völkerrechtswidrige Vorgehensweise der amerikanischen (Privat-)Armeen im Ausland, ob durch die Führung von Angriffskriegen oder durch die Lenkung von Bürgerkriegen in Ländern wie der Ukraine, in Syrien, im Irak oder in Libyen und Afghanistan. 

Wie schafft der Film das? Solche Filme haben eine subtile psychologische Wirkung auf die Zuschauer, die wiederum ideologische Folgen hat. Zuschauer werden von Moral ergriffen und speichern diese als legitim ab. Das macht sie nicht zu Helden oder Bösewichten. Aber es macht sie anfälliger für politische Propaganda außerhalb der Kinos und Wohnzimmer. Der Film ist nicht bloß Unterhaltungsmedium, sondern natürlich auch ein Lehrvideo. Neben Unterhaltung liefert er auch Moral. 

Und die Moral dieses Films ist nicht die Moral der Bergpredigt, sondern die Moral der neokonservativen Eliten, die in den USA herrschen und die den eigentlichen Gehalt des Films ausmachen. Diese Moral ist die Rache der Selbstgerechten und Mächtigen an den Massen, sie ist die Rache des Staates an Menschen, die unschuldig sind, an Zivilisten in Ländern, die zerbombt und zerschossen werden, nur um die imperialen Interessen, Profiteure und Mitverursacher des Terrors zu verteidigen. Nächstenliebe zählt dabei nicht mehr, sondern nur das kapitalistische System, das von amerikanischer Selbstjustiz gestützt wird.